Warum Generationen?

Über die Verbindung von Wollen und Können, als langer Kette der Weitergabe

Als Lambert Krahe 1773 die Kunstakademie Düsseldorf gründete, war Johann Sebastian Bach seit 23 Jahren tot und Johann Wolfgang Goethe schrieb erst im folgenden Jahr seinen Bestseller „Die Leiden des jungen Werther“. Vielleicht lässt sich so ermessen, in welcher kulturellen Tiefenschicht die Wurzel der Kunstakademie Düsseldorf ungefähr gründet.

Wie lassen sich 250 Jahre vergangene Zeit erfassen? Die Malerei und Bildhauerei als Kunstgattungen ihrerseits sind mehrere tausend Jahre alt. Die kontinuierliche Vermittlung künstlerischer Techniken und die fokussierte Auseinandersetzung um bildnerische Überlegungen an einer festen Stätte, sind zumindest in Deutschland, kaum älter. Einen Ort zu gründen, an dem man sich mit allen Fragen der Kunst beschäftigt ist eine Sache, eine andere ist es, dauerhaft über sich verändernde Gesellschaften hinweg, fortzubestehen. Wie nur konnte das gelingen?
Damit dieses Haus immer wieder erfolgreich sein konnte, brauchte es nicht nur Ausstattung, lehrende und lernende Personen, es brauchte auch eine Stadtgesellschaft, die sich für das Wirken und die Diskurse der Akademie interessierte. Es brauchte also ein Spannungsfeld an Erwartungen aus dem Umfeld, sowie eine eigentlich unmögliche Tradition des Hauses, nämlich jene überraschen zu wollen. Betrachtet man die lange Reihe an Persönlichkeiten, die über Epochen hinweg mit der Kunstakademie Düsseldorf verknüpft sind, so wird deutlich das erstaunlicherweise der Zusammenhang Lehren, Studieren, Überraschen immer wieder neu belebt wurde. Viele Absolventen wurden Lehrende. Die als Lehrende sonst ins Haus kamen, gerieten weit tiefer in den Bann der Akademie, als sie es sich womöglich zunächst vorgestellt haben mochten.

Wenn sich Frauen und Männer an Hochschulen oder Universitäten der Wissenschaft und Forschung verschreiben, dann verfolgen sie spezifische Fragen allein oder im Team und gelangen irgendwann zu Antworten, die durch Evidenz überzeugen. Bei künstlerischen Fragen gibt es keinen Beweis, kein eindeutiges falsch oder richtig. KünstlerInnen arbeiten und machen Erfahrungen. Wer betrachtet, betrachtet eine Möglichkeit und nicht eine unumstößliche Gewissheit. Gibt es für wissenschaftliches Arbeiten Standards und Regeln, so trifft dies in gleicher Weise für das Machen von Kunst nicht zu. Versteht jemand die Proportionen des goldenen Schnitts anzuwenden, führt dies nicht zwangsläufig zu interessanter Kunst. Weiß man etwas über die menschliche Anatomie, über die Verhaltensweise eines Materials oder die Phänomene des Lichts, so sind dies immer nur Teilaspekte bildnerischer Arbeit. Sie erklären nicht, warum eine Betrachterin, ein Betrachter davon berührt oder gar fasziniert wird. Diejenigen, die in den Räumen der Kunstakademie arbeiten, wollen zuerst selbst etwas sehen oder anderen sichtbar machen, sie möchten etwas anders erleben oder vielleicht etwas verstecken damit es entdeckt werden mag, etwas verwandeln, damit es neu gesehen wird. Dabei verwenden die angehenden Künstler Farben oder Gips oder Papier, wie seit Jahrhunderten schon, oder sie manipulieren Bilddateien oder Gefundenes, damit etwas aufblitzt als Eigenart oder Empfindung oder Rätsel. Vieles ist Versuch und Scheitern, immer jedoch sind es Ergebnisse die allein oder mit anderen eingeordnet werden wollen. Der Prozess des Verbesserns, die radikale Änderung oder siebzehnte Wiederholung, all das sind Alltagsbeschäftigungen in diesem Haus.

Doch wie geschieht die Zusammenarbeit in den Ateliers und Einrichtungen? Wie werden Fähigkeiten, Kenntnisse und Wissen über Generationen weitergereicht? Einerseits geschieht dies seit Jahrhunderten über Erklären und Üben einzelner Techniken, andererseits individuell entlang den persönlichen Vorstellungen zu einer einzelnen Arbeit. In Einzelgesprächen werden verschiedene Möglichkeiten, wie ein bestimmtes Ergebnis erzielt werden kann, besprochen, dann entscheidet die oder der Studierende und beginnt mit der praktischen Umsetzung. Nicht immer werden Dinge sofort gelingen. Die Besprechung von ungenügenden Resultaten, Schlussfolgerungen wie genau sie verbessert werden können, sind immer Teil des Arbeitsprozesses, sie bedeuten das Studium der freien Kunst. Weiter sind die Diskussionen in den Künstlerklassen mit den ProfessorInnen, den Kommilitoninnen und Kommilitonen für das Verständnis der Qualitäten einzelner Arbeiten essenziell. Für die Weitergabe künstlerischer Techniken, grundsätzliche Fragestellungen innerhalb der Kunst oder die eingehende Betrachtung etablierter Kunst, tauschen sich die ProfessorInnen der Akademie, sowie die LeiterInnen der verschiedenen zentralen Einrichtungen kontinuierlich aus.

Das Ausstellungsprojekt GENERATIONEN führt diese Arbeitsteilung weiter, indem mit Dialogpartnern, bestehend aus Studierenden und Lehrkraft, für die Beteiligten selbst eine neue Situation und Herausforderung gemeistert wird. Für den unbeteiligten Betrachter mag sich die Frage, welches die jüngere oder die ältere künstlerische Haltung ist, aufdrängen, ebenso wie die Spekulation worin das Verbindende dieser Positionen besteht. In jedem Fall sind die unterschiedlichen Konstellationen verbunden im Ziel, sich gegenseitig anzuregen und weiterzubringen, für das Schaffen neuer Kunst.


Rede Axel Kreiser anlässlich der Ausstellungseröffnung GENERATIONEN in der Akademie-Galerie am 2.11.2023

Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde, ich freue mich sehr heute die Eröffnung der Ausstellung GENERATIONEN mit Ihnen zu begehen.

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, ich habe mich nie sonderlich damit beschäftigt welcher Generation ich angehöre. Irgendwie gehört jede und jeder zu einer Alterskohorte, teilt Erlebnisse, die eine gewisse Epoche definieren, ist geprägt von einer bestimmten Musik oder den gesellschaftlichen Vorstellungen einer Zeit. Einige Jahre später wandelt sich das, man bemerkt Veränderungen, manche technischer Art, manche gesellschaftlicher Art und weiß dadurch, dass nun eine neue Generation sich etablieren wird.

Kunst erlaubt sehr unterschiedliche Sichtweisen, sie ermöglicht, dass über Zeiten und Generationen hinweg Gedanken und Gefühle erhalten bleiben. Es gehört zu den besonderen wie wunderbaren Eigenheiten der Arbeit in der Kunstakademie Düsseldorf, das sich dort die Generationen als Kunstschaffende austauschen. Der Austausch ist für beide Parteien ein Gewinn. Profitieren die einen von den Kenntnissen und Erfahrungen der Lehrenden, so bedeutet es gleichfalls einen Zugewinn, durch Studierende neue Sichtweisen kennenzulernen.

Wenn wir Musik hören, denken wir nicht an ihre Bedeutung. In der bildenden Kunst ist dies anders, fortwährend suchen wir bei Bildern oder Skulpturen nach Erklärungen oder Deutungen. Über alles lässt sich gewiss Interessantes sagen, dabei ersetzt das jedoch nicht das Staunen, ersetzt es nicht den alten Kinderblick, der überrascht ist von den Dingen und der Welt. Wir Menschen leben und ernähren uns von Eindrücken, vielleicht mehr noch als von Vitaminen. Es wäre mir daher eine echte Freude, wenn es uns nun hier gelänge Eindrücke zu verschenken.

Indem wir eine künstlerische Arbeit beginnen, wagen wir uns an den Rand oder vielleicht auch ins Zentrum unserer Persönlichkeit und greifen nach einer, zumindest für uns selbst, neuen wackeligen Möglichkeit. Damit dies auf eine gute Weise geschieht braucht es Vertrauen. Das Vertrauen der Studierenden in die Lehrenden und umgekehrt. Ich möchte behaupten echtes Vertrauen lockt Qualität, wie Misstrauen solche verhindert.

Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die beim Ausstellungsprojekt GENERATIONEN mitgewirkt haben, ebenso gilt mein Dank Robert Fleck und dem Team 250 Jahre, die uns von Beginn an unterstützt haben. Einen besonderen Dank möchte ich schließlich meiner unermüdlichen Mitstreiterin Ruth Groß sagen.

Das künstlerische Arbeiten in der Kunstakademie Düsseldorf dauert nun bereits 250 Jahre. Etwas wird fertig, etwas Nächstes beginnt und ein Ende ist nicht abzusehen.


Rede Sophie Ramirez anlässlich der Ausstellungseröffnung GENERATIONEN im Park des Malkasten am 9.9.2023

Hallo Menschen und anders identifizierte Lebewesen, Hallo Display, Hallo Lautsprecher, Hallo Sauerstoff, Hallo Neutronen, Hallo Protonen, Hallo Welt! Danke dass ihr eure Präsenz mit mir teilt, ich bin SOFF und freue mich sehr euch durch unsere Ausstellung GENERATIONEN hier im Malkastenpark führen zu dürfen. Die Ausstellung ist Teil der Feierlichkeiten zum 250-jährigen Jubiläum der Kunstakademie Düsseldorf. Deswegen betrachte ich persönlich in dieser Ausstellung nicht nur das künstlerische Schaffen von einzelnen Personen, dessen Beispiele wir gleich sehen werden, sondern auch die Möglichkeit, künstlerisches Schaffen überhaupt zu entwickeln. Denn das ist es, was allen Arbeiten zu Grunde liegt und was uns als Ausstellende miteinander verbindet. Wir alle sind Teil eines komplexen Körpers, der sich Kunstakademie Düsseldorf nennt. Eine Ausbildungsstätte für künstlerisches Schaffen, ein Schutzraum für kreative Entwicklung, ein Elternhaus der Freiheit von Kunst. Als Lehrkräfte für besondere Aufgaben und Studierende haben wir zwar unterschiedliche Positionen innerhalb der Institution, aber uns hält eine Schwerkraft zusammen: Die Freiheit der Entwicklung. Meines Erachtens nach muss sich Freiheit immer zwischen verschiedenen Formen denken, als Realität, die sich selbst gestaltet, als Sphäre der unendlichen Potenziale und Rekonfiguration. Im Dialog zwischen Generationen wird Freiheit sehr deutlich sichtbar. Zum Beispiel die Freiheit, alles in Frage zu stellen, was als selbstverständlich und unumstößlich gilt, Experimente zu wagen, Fehler zu machen, größer als bisher zu denken, über sich selbst und alles Etablierte hinauszuwachsen, alles zu dekonstruieren, um etwas Neues zu schaffen. Zunächst kann Entwicklung wie ein Kampf erscheinen und sich auch so anfühlen. Ein Kampf gegen alte Strukturen, gegen die Vertreter*innen dieser, gegen eine andere Generation. Aber im Zentrum des Bewusstseins über Entwicklung, liegt die Erkenntnis, dass alles was man überwinden möchte, selbst mal etwas Vorheriges überwunden hat. Und genau so, wie wir, als jüngere Generation den Eindruck haben könnten, etwas zu erschaffen, das besser ist, als das, was eine ältere Generation geleistet hat, werden zukünftige Generationen auf unser Handeln blicken und sich dasselbe denken. Zurück zu blicken, heißt genauso, nach vorne zu blicken. Aus individueller Perspektive fällt es leicht, hierarchisch zu denken, aus ganzheitlicher Perspektive ist es unmöglich. Ich kann verschiedene Generationen nicht in ein Konkurrenz-Verhältnis zueinander stellen. Meiner Meinung nach geht es bei Entwicklung nicht darum, etwas besser zu machen, sondern sich neuen Umständen anzupassen. So, wie sich unsere Umwelt verändert, müssen auch wir uns verändern, um darin Orientierung zu finden. Das Ziel von Entwicklung ist demnach keine bestimmte Form, sondern ein Verhältnis der Form zur eigenen Freiheit. Die Formen, die wir innerhalb unserer Entwicklung finden und bilden, stabilisieren unsere Freiheit, schützen sie, artikulieren sie und zeugen von ihr. Sie sind Datenträger der Erfahrung unserer Freiheit und des Strebens nach Selbstbestimmung, Authentizität und daraus emergierender Erfüllung. Als Lothar mich fragte, ob ich seine Ausstellungs-Partnerin in diesem Projekt sein möchte, und mir die Idee des Dialogs zwischen verschiedenen Generationen vorstellte, habe ich mich nicht nur sehr darüber gefreut, sondern mich vor allem auch ehrlich wertgeschätzt und in meiner Arbeit tief verstanden gefühlt. Dass er die Inhalte seiner künstlerischen Arbeit in meiner wieder gespiegelt sah, trotzdem wir völlig unterschiedliche Ausdrucksformen haben, und wir beide in gänzlich anderen Kontexten verankert sind, hat mich tief berührt und mir gezeigt, dass jeder Gedankengang in die Sprache einer anderen Generation übersetzbar ist. Lothar und ich haben z.B. schon vor 3 Jahren lange Gespräche über die Beziehung von Natur, Kultur und Technologie geführt, weil wir uns beide damit künstlerisch auseinandersetzen, obwohl er keinen Instagram Account, sogar nicht mal ein Smartphone hat und ich nicht, wie er, gefühlt jede Pflanze in diesem Park benennen kann. Ich glaube aber, dass uns das Gespräch miteinander gerade wegen unserer verschiedenen Erfahrungshorizonte bereichert hat. Und Tobias und Herbert haben die Zusammenarbeit an Ihrer Skulptur als gemeinsames Sprechen einer Sprache mit verschiedenen Dialekten beschrieben. Es gibt sehr viele verschiedene Formen von Dialogen zwischen Generationen. Eigentlich führen wir ständig Konversationen mit der Vergangenheit, ohne uns darüber bewusst zu sein. Es ist unfassbar, wie sehr sich die Welt in den letzten 40 Jahren verändert hat. Wohin sich unser Alltag, unser Identitätsbegriff, unser Weltverständnis verschoben hat. Wir müssen uns an die neuen Umstände anpassen, um zu überleben. Aber um sich zu verändern, um zu lernen, ist nichts auf dieser Welt so wertvoll, wie Erfahrung. Entwicklung kann nur stattfinden, wenn man an die Erfahrungen der Vergangenheit anknüpft und von dort ausgehend, neue Wege beschreitet. Zum Beispiel in dem man Techniken im Umgang mit Materialien erlernt und weiterentwickelt. Um sich weiter zu entwickeln, muss man aber nicht nur in einen Dialog mit Erfahrungen aus der Vergangenheit treten, sondern auch in einen Dialog zwischen Theorie und Praxis. Keine Idee überlebt ohne Körper und kein Körper kann sich ohne Ideen erhalten. Schaffen und Reflektieren, sein und sein können, liegen in der Kunst sehr nah beieinander. Deswegen ist es falsch zu sagen, dass die Lehrkräfte und wir als Studierende in einem eindimensionalen Verhältnis zueinander stehen. Ja, ich als Studentin gehe in die Metallwerkstatt, um mit der Hilfe von Axel eine meiner Projektideen zu realisieren und nicht, um mit ihm über die ästhetische Qualität meines Vorhabens zu sprechen. Aber das, was Axel, Lothar, Andreas, Herbert, Bernhard und alle anderen Lehrkräfte durch ihre Arbeit an mich weitergeben, ist mehr als nur die Bedienungs-Anleitung eines Schlagbohrers oder Schweißgeräts. Es ist vor allem das Vertrauen in mein Potenzial, das sie mir schenken. Und ihrem Vertrauen in meine unentdeckten Fähigkeiten zu vertrauen, gibt mir die Möglichkeit, mein Potenzial auszuschöpfen und in ein Zeugnis der Entwicklung zu manifestieren, von welchem ausgehend, ich das Vertrauen in Potenziale auch an andere weitergeben kann. Mein Vertrauen basiert auf Ihrem Vertrauen, ihr Vertrauen basiert auf dem Vertrauen, das sie geschenkt bekommen haben, und das Vertrauen zukünftiger Generationen basiert auf dem Vertrauen meiner Generation. Selbst wenn kein reflexives Gespräch zwischen uns darüber stattfindet, es kein formuliertes Ziel unserer individuellen Arbeit ist und unsere Erfahrungshorizonte und Ausdrucksweisen völlig verschieden sind, arbeiten wir gemeinsam an etwas größerem: Wir erhalten einen Körper der Freiheit von Entwicklung. Und das ist meines Erachtens nach, das wertvollste Produkt eines Dialoges zwischen verschiedenen Generationen. Die Kunstakademie Düsseldorf bedeutet mir sehr viel. Sie ist ein magischer Ort, an dem Größenwahn nicht belächelt, sondern ernstgenommen wird und viel mehr im Format von Potenzialen als Unmöglichkeiten gedacht wird. Und auch wenn es die Aufgabe der Lehrkräfte ist, uns in der Realisierung von Ideen zu unterstützen, kann ich ihre Hilfe und ihr Vertrauen nicht als selbstverständlich betrachten, sondern nur sehr demütig wertschätzen. Deswegen möchte ich meine Gedanken zu dieser Ausstellung mit tiefgehender Dankbarkeit für die Kunstakademie Düsseldorf beschließen. Dankbarkeit dafür, dass uns als Studierenden dort die Freiheit geschenkt wird, uns weiterzuentwickeln.

Why Generations?

About the connection between desire and ability, as a long chain of transmission

When Lambert Krahe founded the Düsseldorf Art Academy in 1773, Johann Sebastian Bach had been dead for 23 years, and Johann Wolfgang Goethe wrote his bestseller "The Sorrows of Young Werther" the following year. Perhaps this gives an idea of the cultural depth at which the roots of the Düsseldorf Art Academy were established.

How can 250 years of past time be captured? Painting and sculpture as artistic genres themselves are several thousand years old. The continuous transmission of artistic techniques and the focused exploration of pictorial considerations at a fixed location are, at least in Germany, hardly older. Establishing a place where one engages with all questions of art is one thing; enduring across changing societies is another. How was this possible?
For this institution to be repeatedly successful, it required not only resources, teaching and learning individuals, but also a civic society interested in the activities and discourses of the academy. It needed a tension of expectations from its environment and an inherently impossible tradition – the desire to surprise. Looking at the long line of personalities linked to the Düsseldorf Art Academy across epochs, it becomes clear that the connection between teaching, studying, and surprising has been repeatedly revitalized. Many graduates became instructors. Those who initially came as instructors became deeply entwined with the academy, more so than they might have initially anticipated.

When women and men dedicate themselves to science and research at colleges or universities, they pursue specific questions alone or in teams and eventually arrive at evidence-based answers. In matters of art, there is no proof, no clear right or wrong. Artists work and gain experiences. Observation presents a possibility, not an immutable certainty. While there are standards and rules for scientific work, the same does not apply to the creation of art. Knowing how to apply the proportions of the golden ratio does not necessarily lead to interesting art. Understanding human anatomy, the behavior of materials, or the phenomena of light only scratch the surface of artistic work. They do not explain why a viewer is touched, fascinated, or moved by it. Those who work within the walls of the art academy want to see something themselves or make something visible to others. They want to experience something differently or perhaps conceal something for it to be discovered. They want to transform something, so it is seen anew. Emerging artists use colors, plaster, or paper, as has been done for centuries, or manipulate image files or found objects to create flashes of uniqueness, sensation, or mystery. Much is trial and error, but always the results want to be categorized, alone or with others. The process of improvement, radical change, or the seventeenth repetition – these are everyday activities in this institution.

But how does collaboration happen in the studios and facilities? How is skill, knowledge, and wisdom passed down through generations? On one hand, this has happened for centuries through explaining and practicing individual techniques; on the other hand, it occurs individually along personal visions for a single work. In one-on-one conversations, different possibilities for achieving a certain result are discussed, then the student decides and starts the practical implementation. Things don't always succeed immediately. Discussing inadequate results, drawing conclusions about how they can be improved – these are all part of the working process; they constitute the study of fine arts. Furthermore, discussions in the art classes with professors and fellow students are essential for understanding the qualities of individual works. For the transmission of artistic techniques, fundamental questions within art, or the in-depth examination of established art, the professors of the academy and the heads of various central institutions continually exchange ideas.

The exhibition project GENERATIONS continues this division of labor by bringing together dialog partners composed of students and teaching staff, enabling them to master a new situation and challenge. For the uninvolved observer, questions may arise about whether the younger or older artistic attitude prevails, as well as speculation about what connects these positions. In any case, the various constellations are united in the goal of stimulating and advancing each other, for the creation of new art.


Speech for the Opening of the Exhibition GENERATIONS on 2.11.23

Dear art enthusiasts, I am very pleased to celebrate the opening of the exhibition GENERATIONS with you today.

I don't know about you, but I have never really thought about which generation I belong to. Somehow, everyone belongs to an age cohort, shares experiences that define a certain era, is influenced by a specific music or the societal ideas of a time. Some years later, things change, one notices changes, some of a technical nature, some of a societal nature, and thereby understands that a new generation is now establishing itself.

Art allows for very different perspectives; it enables thoughts and feelings to be preserved across times and generations. It is one of the special and wonderful characteristics of working at the Art Academy in Düsseldorf that generations exchange ideas as artists. The exchange is a gain for both parties. While some benefit from the knowledge and experiences of the teachers, it also means gaining new perspectives through students.

When we listen to music, we don't think about its meaning. In visual art, it is different; we constantly seek explanations or interpretations in paintings or sculptures. Certainly, interesting things can be said about everything, but this does not replace the wonder, it does not replace the old child's gaze that is surprised by things and the world. We humans live and nourish ourselves with impressions, perhaps even more than with vitamins. It would therefore be a real joy if we could now give away impressions here.

By starting an artistic work, we venture to the edge or perhaps into the center of our personality and reach for a, at least for ourselves, new precarious possibility. For this to happen in a good way, it requires trust. The trust of students in the teachers and vice versa. I would argue that genuine trust attracts quality, while distrust prevents it.

I would like to thank all colleagues who have contributed to the GENERATIONS exhibition project, and my thanks also go to Robert Fleck and the 250 Years team, who have supported us from the beginning. Finally, I want to express a special thanks to my tireless comrade, Ruth Groß.

Artistic work at the Art Academy in Düsseldorf has been going on for 250 years now. Something is completed, something else begins, and an end is not foreseeable.


Opening Speech by Sophie Ramirez, Student at the Art Academy Düsseldorf

Hello humans and differently identified beings, Hello Display, Hello Speaker, Hello Oxygen, Hello Neutrons, Hello Protons, Hello World! Thank you for sharing your presence with me. I am SOFF and am delighted to guide you through our exhibition GENERATIONS here in Malkastenpark. The exhibition is part of the celebrations for the 250th anniversary of the Art Academy Düsseldorf. Therefore, in this exhibition, I personally consider not only the artistic work of individual persons, whose examples we will see shortly, but also the possibility of developing artistic work in general. Because that is what underlies all the works and connects us as exhibitors. We are all part of a complex entity called the Art Academy Düsseldorf – an educational institution for artistic creation, a safe space for creative development, a nurturing home for the freedom of art. While as special assignment teachers and students, we may have different positions within the institution, what binds us together is a gravity: the freedom of development. In my opinion, freedom must always be thought of in various forms, as a reality that shapes itself, as a sphere of infinite potentials and reconfiguration. In the dialogue between generations, freedom becomes very visibly apparent. For example, the freedom to question everything considered as self-evident and unshakable, to take risks, to make mistakes, to think bigger than before, to transcend oneself and everything established, to deconstruct everything to create something new. At first, development may appear and feel like a struggle – a struggle against old structures, against their representatives, against another generation. But at the center of the awareness of development lies the realization that everything one wants to overcome has itself overcome something earlier. Just as we, as a younger generation, might feel like creating something better than what an older generation has achieved, future generations will look at our actions and think the same. Looking back is also a way of looking forward. From an individual perspective, hierarchical thinking is easy, but from a holistic perspective, it is impossible. I cannot pit different generations against each other in a competitive relationship. In my view, development is not about making something better but about adapting to new circumstances. Just as our environment changes, we must also change to find orientation within it. Therefore, the goal of development is not a specific form but a relationship of the form to one's own freedom. The forms we find and create within our development stabilize our freedom, protect it, articulate it, and bear witness to it. They are carriers of the experience of our freedom and the pursuit of self-determination, authenticity, and emerging fulfillment. When Lothar asked me to be his exhibition partner in this project and presented the idea of a dialogue between different generations, I was not only very happy but also felt sincerely appreciated and deeply understood in my work. The fact that he saw the content of his artistic work reflected in mine, even though we have completely different forms of expression and are anchored in entirely different contexts, deeply touched me and showed me that every thought can be translated into the language of another generation. For example, Lothar and I had long conversations about the relationship between nature, culture, and technology three years ago because we both engage with it artistically, even though he doesn't have an Instagram account, not even a smartphone, and I can't name every plant in this park like he can. But I believe that our conversation has enriched us precisely because of our different horizons of experience. And Tobias and Herbert described their collaboration on their sculpture as a shared conversation in a language with different dialects. There are many different forms of dialogues between generations. In fact, we constantly have conversations with the past without being aware of it. It is incredible how much the world has changed in the last 40 years, how our everyday life, our concept of identity, and our understanding of the world have shifted. We must adapt to the new circumstances to survive. But to change, to learn, there is nothing as valuable in this world as experience. Development can only take place when one builds on the experiences of the past and, from there, explores new paths. For example, by learning and developing techniques for handling materials. However, to continue developing, one must not only engage in a dialogue with experiences from the past but also in a dialogue between theory and practice. No idea survives without a body, and no body can sustain itself without ideas. Creating and reflecting, being and becoming, are very close in art. Therefore, it is wrong to say that the teachers and we as students are in a one-dimensional relationship to each other. Yes, as a student, I go to the metal workshop to realize one of my project ideas with the help of Axel, not to discuss the aesthetic quality of my endeavor with him. But what Axel, Lothar, Andreas, Herbert, Bernhard, and all the other teachers pass on to me through their work is more than just the user manual for a drill or welding machine. It is, above all, the trust in my potential that they give me. Trusting in their trust in my undiscovered abilities gives me the opportunity to tap into my potential and manifest it in a testimony of development, from which I can pass on the trust in potentials to others. My trust is based on their trust, their trust is based on the trust they have received, and the trust of future generations is based on the trust of my generation. Even if there is no reflective conversation between us, it is not the formulated goal of our individual work, and our horizons of experience and expressions are entirely different, we are working together on something greater: preserving a body of freedom in development. And, in my opinion, that is the most valuable product of a dialogue between different generations. The Art Academy Düsseldorf means a lot to me. It is a magical place where megalomania is not ridiculed but taken seriously, and much more is thought in terms of potentials than impossibilities. And even though it is the task of the teachers to support us in realizing ideas, I cannot take their help and trust for granted but can only appreciate it with deep humility. Therefore, I would like to conclude my thoughts on this exhibition with profound gratitude for the Art Academy Düsseldorf. Gratitude for the freedom given to us as students to continue developing.